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  Frankreich 02 Teil B
 

Frankreich 02 Teil B

                                                                                                   
 
Eine schöne Kirche
 
Montag (Lundi) 1.7.02 Abfahrt 08:00 Richtung Guimiliau, schlechtes Wetter mit starkem Regen.
 
Das Wetter war also schlecht. Ich mochte nicht mal Baguett holen.
Also sofort los, kurzer Halt in Trebeuden um Baguett ein zu kaufen, und weiter bis wir in St. Michel an der Küste einen Parkplatz zum Frühstücken fanden. Dazwischen immer wieder Halt, raus, den
Scheibenwischer hoch biegen und weiter.
Die Baguett waren bis jetzt die schlechtesten. Kein Geschmack , pappig und stellweise war innen Dreck drin. Es sah aus wie Rotze. In der Normandie waren die Baguett bis jetzt am besten. Auch das
Verhalten der WM-Fahrer untereinander war freundlicher. Dort grüßen sich alle WM-Fahrer mit kurzem Handflächen zeigen.
Selten grüßt mal einer zurück. Vielleicht liegt es ja auch am Wetter. Außerhalb der Kirche sind rings um eine Säule 200
Steinfiguren aufgestellt, die biblische Geschichte erzählen. Auch innerhalb ist die Kirche sehenswert.

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Hier hielten wir uns nicht lange auf, denn außer der Kirche gab es nichts zu sehen. Einfach Zeit absitzen auf irgend einem trostlosen Stellplatz wollten wir auch nicht. Der nächste Ort war schon ausgeguckt.
Es sollte Mobard sein. Der Ort liegt in einer Traumbucht und mit unserem Erscheinen kam auch die Sonne raus. Es hätte uns hier bestimmt gut gefallen, wenn sie den Stellplatz nicht gesperrt hätten.
So fuhren wir zurück nach Crozon um zu unserer Alternative, Camaret
sür Mer ab zu biegen.

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 In diesem Ort gibt es gleich 2 Stell-
plätze. Wir entschieden uns für den Hafen nahen am hinteren Ende des Hafens. Der Platz ist stark abschüssig und bietet sonst nichts. Zuerst  spazierten wir auf der Hafenpromenade,schauten einem Maler und einer Malerin bei der Arbeit zu um anschließend den Turm Vauban und die Kirche zu besichtigen. Am Spätnachmittag er-
neuter Stadtbummel. Eine Einladung zum Mules essen lehnte Gela ab. So gab es halt nur Bratwürstchen.
 
 
                                                                                                          
Ein ruhiger Tag
 
Dienstag (Mardi) 2.7.02 keine Fahrt, sonniges Wetter
 
Heute ist faulenzen angesagt. Deshalb ausgiebiges Frühstück mit sehr guten Baguett.
Um 11:00 brachen wir zu einer Wanderung auf. Wir marschierten links des Hafens hinter unserem Stellplatz den Hang hoch. Direkt an den Klippen, mit Sicht auf den Hafen und das Meer stand mein
Traumhaus. Etwas neidisch auf den Besitzer gingen wir den Wanderweg weiter, der uns an Bunkern vorbei und über Heideflächen zu den Steiklippen bringen sollte. Oben auf den Klippen wieder
viele, noch gut erhaltene Feuerstellungen. Irgend wann werde ich diese Bunker alle mal zählen.

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Einen gesprengten Bunker untersuchten wir näher indem wir rein kletterten. Gela fand einen verrosteten Bombensplitter den sie als Andenken mit nach Hause nahm. An einer Stelle mit atem-
beraubendem Ausblick b.z.w. Runterblick auf die Klippen mit der anrollenden Brandung machten wir eine Vesperpause. Wir marschierten anschließend um das ganze Cap und fanden auf einem Zugang zu einer Halbinsel, einen weiteren abgelegenen Stellplatz. Weit von der Stadt entfernt, ruhig aber nur 100 m von einer Badebucht entfernt. Nach der Rückkehr gemütliches Kaffee Trinken und lesen außerhalb des WM im Liegestuhl. Die Sonne verwöhnte uns zusätzlich in der windgeschützten Ecke,

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Zum Abendessen kaufte ich Fisch und Austern, bereitete den Fisch zu und wir hatten ein Essen, das wir im Restaurant auch nicht besser gehabt hätten.
Mit den Austern mußte ich etwas falsch gemacht haben denn ich bekam an der Lippe Herpes.
Vielleicht muß man sie vorher waschen, bevor man sie an die Lippen setzt und ausschlürft.
 
                                                                                                           
Stinkst du nach Fisch, Helmut ?
 
Mittwoch (Mercredi) 3.7.02 Abfahrt 9:30 Richtung St. Guérole über Pointe du Raz, Sonnenschein und kalter Wind
 
Nach Entsorgung auf dem 2. Stellplatz in Camaret sür Mer fuhren wir ohne Umwege zum Pointe du Raz.
Auf einem schönen Fußweg kommt man zu den 70 m hohen Klippen Pointe du Raz.

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Man könnte stundenlang umherstreifen und sich am Ausblick einen Schönheitsrausch holen. Wir konzentrierten uns außerdem auf die
Suche nach Obelix und seinem compain Asterix.
Als wir in den Verkaufsständen am Parkplatz  keine Spur von den Beiden fanden, setzten wir unsere Suche weiter südlich in Penmarch
fort. Dazu mußten wir aber erst mal hinkommen. Der Stellplatz war ausgerechnet für diesen und den folgenden Tag gesperrt, so daß wir
auf den alternativen Platz in St Guérole ausweichen mußten.
Der Stellplatz bietet nichts außer einer Mülltonne.

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Dafür liegt er unmittelbar an einem Strand. Der Strand ist übersät mit riesigen Felsbrocken in den unterschiedlichsten Formen. Bei unserem Nachmittagsspaziergang hatten wir das Glück, daß gerade
Hochwasser war und die Wellen mit ungeheurer Wucht anrollten, sich an den Felsen brachen und
in meterhoher Gischt verdampften.
Das Wetter war gut mit Sonnenschein und lud uns gerade zu ein, einen abendlichen Bummel über den Strand bis zum Hafen zu machen. Im Hafen bückte sich Gela immer wieder und sah verstohlen
auf meine Hose. Ich verstand und beruhigte sie mit den Worten: Der Fischgestank kommt von der Fischfabrik hier gleich links.
Außer der besagten Fischfabrik und einigen Fischtrawlern gab es hier nichts zu sehen.
So beendeten wir den Tag mit unserem üblichen Kartenspiel.
                                                                                                             
Gela könnte alles kaufen
 
Donnerstag ( Jeudi) 4.7.02 Abfahrt 09:00 nach Concernaux, Ankunft 11:00
 
Dieses mal haben wir den Stellplatz auf Anhieb gefunden. Es ist ein geschotterter Parkplatz, direkt
neben dem alten Bahnhof.

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Sofort nach Ankunft gingen wir los um die Stadt zu erkunden. Timmy mußte dieses mal im WM bleiben. Nach 10 min Fußweg kamen wir zum Hafen. In der Mitte des Hafens ist eine künstliche Insel auf der sich die uralte Festung befindet. Die
Insel ist umgeben von einer großen noch sehr gut erhaltenen Festungsmauer. Die Ausdehnung der  Festungsinsel beträgt 300 m auf 100 m und innerhalb der Mauern sind alte Häuser mit allen mög-
lichen Geschäften. Auf einem Wehrgang kann man rund um die Festung spazieren. Zu gerne möchte ich, daß mir ein alter Stein erzählt, was seit dem 17.Jahrhundert hier alles passiert ist.
Natürlich in Deutsch, denn ich habe festgestellt, daß ich noch sehr viel lernen muß. Trotz meiner 1500 Wörter in franz. die ich kann. Das beruhigt doch etwas. Ein Geschäft, eine Patisserie (vermutl. Zuckerbäcker oder Konditor) hatte es
uns besonders angetan. Süßigkeiten gab es hier, wie ich sie noch nie in dieser Fülle, Verschiedenartigkeit und Kunstfertigkeit gesehen habe. Leider alles verdammt teuer. So kauften wir nur eine Kleinigkeit. Ich hatte so wie so Mühe, Gela mit List und Tücke aus den Gassen heraus zu lotsen, denn sie wollte alles kaufen, wenn es nur einen
französischen Namen hatte.

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Am späten Nachmittag machten wir nochmals einen Stadtbummel. Diesmal nahmen wir aber Timmy mit, denn seit unserer Rückkehr war er mit uns beleidigt und würdigte uns mit keinem Blick.
Auch dieser Stadtbummel hatte seinen Reiz, denn er führte uns auf die andere Seite des Hafens und durch die Stadt.
Bei unserer Rückkehr saßen die meisten franz. WM-Fahrer zusammen und feierten. Konnten sie denn wissen, daß wir am nächsten Tag weiterfahren wollten? Oder war es einfach eine spontane Feier?
                                                                                                            
Die Fabrik muß dem Obelix gehören
 
Freitag (Vendredi) 5.7.02 Abfahrt 10:00 nach Carnak b.z.w. Halbinsel Quiberon, Regen
 
Wir sind schnurstracks auf die Autobahn gefahren und wollten den Stellplatz in Carnac aufsuchen.
Im Ort Carnac angekommen, sahen wir zwar den Stellplatz, aber für uns war es nicht möglich dort zu parken. Zu kleine Stellplätze. Das Hinweisschild am Ortseingang im Kreisverkehr, das uns zu
den Menhiren geführt hätte, haben wir wegen dem starken Regen und des verflixten Scheibenwischers nicht gesehen. Ich bin dann einfach nach Gefühl rechts abgebogen und nochmals rechts.
Dann wieder rechts und jetzt kamen wir am Strand bei einer Austernzucht uf sehr kleine enge Straßen.
Verflixt noch mal, wenn wir jetzt den Strand links lassen und uns rechts halten, müßten wir doch eigentlich wieder auf die ursprüngliche Straße zurück kommen. Denkste, unsere Fahrt endete erstmal an einer Kirche und es ging nirgends weiter. Mühsam gewendet,
auf gut Glück durch eine enge Gasse mit ein paar cm Luft links und rechts, dann über eine Stufe und über einen Platz mit
Blumenkübeln und schon hatten wir die  Hauptstraße wieder erreicht. Jetzt hatte ich die Schnauze wieder mal voll und wir sind dann auf den nächsten Campingplatz bei St. Pierre-Quiberon rauf und
stellten uns direkt ans Meer. Jetzt hörte auch der regen auf und wir schnappten uns die Fahrräder und fuhren nach Carnac.

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Die Besichtigung der dortigen Menhire war fest eingeplant. Angekommen sahen wir dann auf der linken Seite ein Haus, wahrscheinlich produziert Obelix dort seine Hinkelsteine. Oh Pardon, es sind
ja Menhire. Anschließend werden sie auf zwei großen Wiesen ausgestellt. Es scheint sich um eine Verkaufsausstellung zu handeln.
Es sollen ja 4000 Stück sein. Wir haben jedoch keine gekauft b.z.w. mitgenommen, weil sie erstens zu schwer waren und wir außerdem mit dem Fahrrad da waren. Auf dem Rückweg kauften wir bei Lidl ein und am Weg noch ein kg Kirschen für 4,80 €. Kurz darauf machte
Gela vor Erschöpfung schlapp und zitterte wie ein altes Heringsfass. Die einfache Strecke betrug ca 25 km nach Auskunft der
Rezeption am Platz.
Nach dem Kaffee trinken wurde sie aber wieder munter und ich überredtete sie zu einem Spaziergang an der Cote Sauvage (wilde Küste). Sie ist nur 200 m entfernt auf der anderen Seite der Insel. Baden unmöglich wegen der starken Strömung. Dafür Strandsegler und Kit Surfer.
                                                                                                               
 
Der erste Cidre
 
Sonntag (Dimanche) 6.7.02 Ruhetag, Wäsche waschen und faulenzen.
 
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Nach den wichtigsten Arbeiten, die leider Gela verrichten mußte, spazierten wir zu einem Verkaufsstand für Wein. Wir hatten ihn am Vortage gesehen und wollten nun einen Exkurs in französischen Weinen machen. Leider war der Stand geschlossen. Ob der Verkäufer noch vom Vortag besoffen im Bett lag
oder beim Fischen ist uns leider verborgen geblieben. Nun sind wir halt zu einem Geschäft für Landesprodukte gegangen. Ein sehr charmanter Verkäufer ließ mich von allem probieren das sein Laden zu bieten
hatte. Er bat auch Gela mit unserem Hund herein. Eine bestimmte Salami und Algenpastete schmeckte uns am besten. Hier haben
wir auch Cidre gekauft. 4 € die Flasche.
Zurück im WM starteten wir gleich ein großes Fressen mit Salami, Camenbert rustikal , Pastete, Baguett und die Flasche Cidre haben wir
auch gleich leer gemacht. Es war der am besten schmeckende Cidre auf der ganzen Reise.
Inzwischen war die Wäsche trocken, denn die Sonne kam endlich wieder zum Vorschein.
Ein kleiner Spaziergang an der Cote Menhire (unsere Seite am Meer) und ein kleiner Plausch mit franz. Campern war vor unserer Abreise auch noch drin.
Die 20 m von uns entfernt stehenden alemannischen WM-Fahrer, sie brachten nicht mal den Mund auf um auf Moin bzw Bonjour zu antworten. So schlecht spreche ich doch wirklich nicht, daß man mich nicht versteht.
Oder doch?
Was solls. Ich will hier ja doch nur Franzosen kennen lernen um ein bißchen in der Sprache üben zu können.
Wir verließen den Campingplatz und suchten den Stellplatz am Ortsende auf. Die 2 Nächte auf dem Camping-Platz kosteten 28 €. Der Stellplatz kostet nichts, hat aber auch nichts und ist wegen der Straße sehr laut.
Bei einem abendlichen Bummel entlang des Strandes und auf Motivsuche entdeckte ich französische Kampfschwimmer oder Taucher bei der Ausbildung. Ich machte mehrere Fotos mußte sie aber anschließend wieder löschen, nachdem ein Offizier mir das sehr nahe legte. Wir hatten alles gesehen und das heißt
für uns, daß es morgen weiter geht.
 
 
 
                                                                                                          
Die Begrüßung an der Loire
 
Lundi 8.7.02 Abfahrt 9:00 nach Palmboef über Loc mariaquet und Chateaux Josso
 
Nach Abfahrt kurzer Zwischenstopp um im Supermarkt ein zu kaufen. Trotz Regen weiter um endlich mal große Menhire zu sehen. Dazu mußten wir nach Loc mariaquet fahren. Unserem 5 Tonner war es
zu verdanken, daß wir nicht in die auf der Strecke liegenden Städte einfahren mußten, denn wir durften
immer Umleitungen über alle möglichen Straßen fahren. Gefunden haben wir den Ort aber trotzdem.
Die Sehenswürdigkeit besteht aus einem Hügelgrab, einem zerbrochenen 15 m und ca 280 Tonnen
schweren Menhir. Eintritt 6 €. Das hätte ich mir
eigentlich ersparen können, denn so interessant war es dann auch nicht. Also weiter, denn Gela will nun endlich ein Schloß besichtigen. Ein Schloß Josso liegt ja auch direkt an der zu befahrenden Strecke.

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Um 11:00 waren wir da aber die Öffnungszeit ist erst um 15:00. Lohnt sich nicht zu warten und weiter geht’s. Beim Fahren auf der Autobahn war ich mir sicher, die Route im Kopf zu haben und wunderte mich immer über Gela, die sagte: rechts ab. Ich fuhr weiter denn
ich war mir sicher." Da häsch jetzt abbiege müsse" sagte Gela 10 km später. Verdammt das gibt es doch nicht. Also Halt und ich studierte die Karte. Jetzt fiel mir erst auf, daß wir auf der falschen Autobahn fuhren und so nach Nantes gekommen wären.
Nächste Ausfahrt kehrt und zurück. Jetzt hatte Gela mächtig Oberwasser und es machte ihr sichtlich Spaß mir ihre Fahranweisungen zu geben. In St. Nazaire fuhr ich dann aber entgegen ihrem Willen auf eine andere Straße ein. Ich hatte nämlich die Brücke Pont de Nazaire links hinten gesehen und wußte,
daß wir unbedingt über dieselbige fahren müssen.
Danach war es nur noch ein kleines Stück Weges um in Palmboef auf dem Stellplatz direkt an der Loire Anker zu schmeißen. Gela hat dann sofort mit einem Reusenfischer Freundschaft geschlossen.

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Sie half ihm beim Ausklauben der kleinen Krabben.
Die heißen hier corschät. Zumindest so ähnlich.
Nach einem Stadtbummel, dieser dient in der Regel dazu, den nächsten Bäcker (Bulangerie) zu suchen um das Frühstück mit Baguett zu sichern.
Als die Sonne um 15:00 schien, war es richtig gemütlich.
Die größte Überraschung kam für uns jedoch um 21:00. Wir saßen im WM als es draußen plötzlich laut wurde. Eine Blaskapelle, eine Tanzgruppe, mehrere Festwagen und noch einer Kapelle marschierten an unserem WM vorbei. Nie hätte ich mir je träumen lassen, daß die Franzosen zu unseren Ehren, so etwas auf die Beine stellen. Ich konnte mich nicht einmal dafür bedanken, denn ich wußte nicht bei wem.
Vielleicht hätten wir uns auch in Festgaderobe vor das Wohnmobil stellen sollen.
Man weiß ja nie so recht, wie man sich bei solchen Ehrungen verhalten soll.
                                                                                                    
 
Wir verlassen den Kontinent
 
Mardi 9.7.02 Abfahrt 9:00 nach Ile de Noirmoutier, Ankunft 12:00, Regen unterwegs
 
Hier in Palmboef verspeisten wir die besten Baguett während der gesamten Reise. Inzwischen können wir das als Baguett-Fachleute beurteilen. Die Fahrt zur Insel verlief bis auf einen Unfall , an dem wir vorbei kamen , reibungslos. Der Polizist am Unfallort schaute verdutzt auf unsere Windschutzscheibe. Inzwischen hatte ich einen neuen Dreh raus, denn ich klappte den rechten Scheibenwischer einfach auf. Als wir nun im Regen an dem Polizisten vorbei fuhren, winkte der Scheibenwischer, als ob er den Polizisten grüßen wollte.
Er hat aber nicht zurück gegrüßt. Macht nichts.
War halt auch ein Stoffel. Wir stellen unser Auto auf dem Großparkplatz in einer Nebenbucht ab.
Jetzt kommt auch die Sonne zum Vorschein.
Zuerst ein Stadtbummel. Gela muß unbedingt Röcke anprobieren. Ich kenne das schon und schaue heimlich in meine Geldbörse, um eventuell einen Einspruch einlegen zu können. Natürlich kaufte
sie den Rock und ich hatte anschließend noch 10 €
in der Tasche. Die haben wir dann gleich mit Süßigkeiten unter die Leute gebracht. Jetzt konnten wir ja beruhigt zurück kehren.

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Dafür tauchte nach der Toilettenbenutzung ein anderes Problem auf. Der Zerhacker arbeitete nicht mehr. Jetzt waren meine technischen Fähigkeiten gefordert. Die muß ich erst mal ausbauen und dann
sehen wir weiter. Schrauben los, Verbindung zum Tank gelöst und jetzt den Wasserschlauch abziehen. Ja stehe ich denn nun unter der Dusche oder was ist das denn verflixt nochmal. Das Wasser läßt sich nicht stoppen indem ich den Schlauch abdrücke. Als die Wasserpumpe ansprang machte es in meinem Kopf ebenfalls Klick, Gela, rief ich, schnell die Wasserpumpe aus. Das hat dann geholfen aber naß war ich trotzdem. Aber wo ist der Fehler?
Eine Kabel hängt lose, aber das tut sie ja schon 4 Jahre. Also was gibt es noch. Schau doch mal die Sicherungen nach rief mein zweiter Jngenieur. Timmy hatte sich bereits mit eingezogenem Schwanz in die hinterste Ecke verkrochen, denn er mag es absolut nicht, wenn die Stimmen etwas lauter werden. Da ist doch tatsächlich eine
Sicherung zwischen zwei Kabeln. Aber ist die auch kaputt. Die Suche nach einer Ersatzsicherung geht los.
Ich wußte, daß ich noch irgendwo in einer Tasche eine haben mußte. Als ich vor 6 Jahren noch ein Schiff hatte,
habe ich mal zwei gekauft und ich schmeiße eigentlich nichts weg. Die Sicherung wurde gefunden und eingebaut.
Keine Reaktion. Mensch wir haben doch einen Sicherungskasten im WM. Tatsächlich, eine kleine Drücksicherung war raus gesprungen. Rein mit ihr und es war geschafft.
Nun wollte ich einen Parkschein lösen, denn der Platz kostet 4,50 € pro Tag. Der Apparat nahm auf jedenfall nichts an. Er war kaputt. Nun hing ich einen Zettel an die Windschutzscheibe auf dem ich in franz. Sprache meine Ankunft und das Problem mitteilte. Die Franzosen haben sich bestimmt halb tot gelacht, wenn sie dieses
Schreiben lasen.
Neben uns stehen Holländer mit einer Autopanne. Antriebswelle linke Hinterachse gebrochen. Kurzer Anruf des Holländers bei seinem ADAC, das Auto wird abgeholt und sie stehen innerhalb 4 Stunden wieder auf dem Platz. Sie zahlten für 5 Arbeitsstunden (2 Mechaniker) und dem Schweißen 70 €. Ich wurde ganz blaß vor
Neid, denn ich dachte an den Bosch-Dienst in Leer (Scheibenwischer) und Iveco in Aurich (Keilriemen).
Um 20:00 kommen die Beiden zu uns ins Wohnmobil und es wurde ein sehr angenehmer und lustiger Abend.
Zu dem kaputten Apparat meinten sie: So kommt Jan Splinter gut durch den Winter. Das heißt, wenn man
nichts zahlen muß, ist es um so leichter mit dem Geld aus zu kommen. Sie sprachen wie fast die meisten
Holländer gut deutsch. Außerdem ist Ihnen englisch ebenso geläufig. Die Beiden fuhren am nächsten Tag
weiter in die Provence . Das Wetter war ihnen hier zu schlecht, denn es regnete bereits schon wieder.
       
 
 
 
 
 
Gouffres
 
Mercredi 10.7.02   Ruhetag, morgens Regen und ab 09:00 Sonnenschein
 
Als die Sonne sich blicken ließ, sind wir zu einer Fahrradtour durch die Salzgärten nach L’Epine aufgebrochen.

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Die Salzgärten werden nicht mehr alle gepflegt. Es sind Teiche, die nach Wasserverdunstung eine dicke Salzsohle hinter lassen. Dies gibt dann ein grobkörniges Salz. Man kocht zum Beispiel die
Langostinos mit diesem Salz. Früher mag
die Salzgewinnung von Bedeutung gewesen sein, denn man hat die auf See gefangenen Fische mit Salz haltbar gemacht. Dabei mußte die Salzmenge genau stimmen. Bei zuviel Salz verbrannte der Fisch und bei zu wenig, verfaulte er. Das wußte ich damals noch nicht
Ich habe es erst am Ende der Reise durch einen Seemann erfahren. Tief  im Land waren Leute am arbeiten aber wir fanden keinen Weg dorthin.
Ich hätte zu gerne die Sache näher betrachtet. Das Dorf L’EPINE ist ein fast reiner Ferienort. Fast alle Häuser sind weiß und haben blaue Fensterläden. Leider riechts es hier etwas streng. Es kam
wahrscheinlich von der Ebbe die den kilometerlangen Strand mit seinen Algen bewachsenen Felsen freilegte. Leider war hier am Strand Hundeverbot. Bei der Rücktour wollte ich auf Graswegen durch die Salzgärten fahren. Tief im Land hätten wir jedoch einen kleinen
Graben überqueren müssen um auf eine Straße
 zu kommen. Da Gela sich weigerte, mußten wir die ganze Strecke wieder zurück. Trotzdem war es mal schön, in der Sonne Rad zu fahren und nur eine Ebene vor sich zu haben.
Sonst mußten wir das Rad oft schieben, weil die Buckel einfach zu anstrengend waren.
Nachmittags war eine Schloßbesichtigung und Stadtbummel angesagt. Das Gemäuer  war interessant. Leider konnte ich nicht alle
Beschreibungen der ausgestellten Objekte übersetzen, da mir einfach zu viele Worte fehlen.
Das beste war jedoch anschließend das Waffel-
Essen. Beim Stadtbummel rochen wir schon den verführerischen Duft und fanden den Verkaufsstand nach einiger Suche. Die Waffeln
heißen hier Gouffres und man kann sie mit allen möglichen Zutaten bekommen. Gela nahm Gouffre chantiny (Sahne) und ich mit Schokolade. Es war ein Genuß. Weiter war an diesem Tag nichts, es sei denn man erwähnt die süßen Stücke zum Kaffee
oder das Sonnen im Liegestuhl.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gela spricht französisch
 
Jeudi 11.7.02 Ruhetag weil der Platz ja nichts kostet
 
Den Vormittag verbrachten wir mit diversen Arbeiten, Entsorgen und Wasser auffüllen. Außerdem einige Schwätzchen mit deutschen WM-Fahrern. Es gibt also doch auch ein paar nette Leute unter
uns WM-Fahrern.
Jetzt wollten wir die Insel erkunden. Am besten geht das mit dem Velo. Zuerst sind wir 6 km nach L’Herbraudiére gefahren.
Hier ist eben falls ein Stellplatz für 10 WM. Sehr schön denn er ist unmittelbar am Strand mit toller Aussicht auf das Meer. Wir bleiben trotzdem auf unserem, denn unser Platz kostet nichts im Moment und wir haben die Stadtnähe (3 min)

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Als nächstes fuhren wir runter zum Hafen.
Dann ging es wieder zurück nach unserer Stadt. Diesmal nahmen wir die nördliche Route durch Felder, kleine Dörfchen und dem  usgedehnten Wald, der oft bis an den Strand heran reicht.
Unterwegs sahen wir viele Ferienhäuschen im südländischen Flair erbaut. Im Wald, der zum Teil Wohngebiet waren gab es Traumvillen,
manche zu verkaufen aber alle sehr schnuckelig.
Auf der Rücktour wollte Gela dieses mal ihre Zigaretten selbst kaufen. Inzwischen kannte sie ja die Redewendung und wollte halt auch mal französisch sprechen. Den Volkshochschul Kurs hat
sie ja nach 4 Abenden abgebrochen und Bonjour klappte inzwischen hervorragend.
Sie geht also in ein Buro du Tabac und sagt:“ Dö bage de zigarett sil vu plä“ Der Verkäufer, ein Franzose mit einer riesigen eingedrückten Boxernase antwortet: „Und welche Marke bitte“. Gela war platt, hat aber dann ihre Marke bekommen.
Am nächsten Tag wollte ich es genau wissen und habe ebenfalls Tabak gekauft. Es stellte sich heraus, daß der Verkäufer auch nur die gängigen Redewendungen beherrscht wie ich auch.
Je parl a pö francais.

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Das Wetter war den ganzen Tag schön sonnig.
Wir machten bereits Pläne, daß wir weiter nach Süden an die großen Sandstrände fahren. Wir wollten auch einmal im Meer schwimmen und
uns am Strand eine Urlaubsbräune holen.
Es kam jedoch ganz anders.
 
Die neuen Schloßherren
 
Vendredi 12.7.02 Abfahrt 10:30 nach Chenonceau über Tours entlang der Loire
 
In der Nacht wurden wir vom Regengeprassel wach. Der Regen hörte auch am Morgen nicht auf.
Was tun? Nach Süden zu fahren ist wahrscheinlich genau so zwecklos, wie hier den ganzen Tag im Wohnmobil
zu verbringen. Wir entschließen uns, daß Gela heute ihre Schloßbesichtigung bekommt. Das Schloß hatten wir aus
dem Baedeker ausgesucht. Es war ca 350 km von uns entfernt. Was tut man nicht alles um des Weibes Willen zufrieden
zu stellen. Ich habe kurz die Wegepunkte aufgeschrieben, mit Gela durchgesprochen und dann gings auch schon los. Es ließ sich
gut an, wenn nur dieser Regen nicht gewesen wäre. Den Scheibenwischer hatte ich wider aufgestellt. Jedesmal wenn es kritisch wurde oder wenn ein Schlagloch kam, verhakte sich das Gestänge und wir mußten sofort anhalten, weil wir blind nicht fahren
konnten. Der Regen war zu stark. Meine Wut wurde immer größer und als wir uns in Saumur verfuhren, im Kreisverkehr fiel der Wischer aus, wäre ich am liebsten sofort nach Hause gefahren. Der Scheibenwischer fiel nun alle 5 min aus und wir waren wieder mal
verkehrt gefahren. Wir fanden einfach nicht die richtige Straße. Zufällig sah ich das Hinweisschild Autobahn Tours. Ich wußte Tours liegt an der Strecke, jedoch wollten wir Tours südlich umfahren. Also rauf auf die Autobahn, kurzer Halt um den SW wieder zu reparieren und endlich konnten wir mal eine größere Strecke zurücklegen. Ausfahrt Autobahn, Rechtskurve und nichts ging mehr. SW streikte.
Jetzt reichts aber.
Jacke an, Hut auf, Werkzeug raus und ich schraubte den rechten SW einfach ab. Der linke SW arbeitet
nun einwandfrei. Trotz der nun halben Sicht aus der Scheibe fanden wir die nächste Autobahnauffahrt nicht. Wir fuhren deshalb
einfach links der Loire entlang, den sie mußte, uns zwangsläufig nach Tours bringen. So kamen wir völlig unvorbereitet von Norden nach
Tours rein. Keine vernünftige Karte, keine Vorbereitung, Gela „schrei mich nicht so an“. Was war das schön lustig. Ich bin dann einfach nach Gefühl gefahren, kam auch südlich von Tours raus und
auch wider rein. Leider. Ich wußte, daß wir irgendwo nach Osten abbiegen mußten. An einer Ampel (diese gibt es in Frankreich auch noch) bin ich zu meinem Vordermann gespurtet und fragte Ihn nach dem Weg.
Ich habe ihn zwar nicht verstanden, jedoch soviel, daß er auch nach Briel wollte und uns führen will.
Er fuhr dann so, daß ich immer nachkam, wenn es nötig war, wartete er jenseits der Ampel. Endlich ein Hinweis auf Briel, ich bedankte mich mit vielen Mercis und nach 7 Std Fahrt erreichten wir unser Schloß. Inzwischen war es 16:30 und wir spurteten sofort los, um das Schloß zu besichtigen. Heinrich II schenkte das Schloß seiner Mätresse, die allerdings nach seinem Tod von seiner Frau Katharina von Medici, von dort verbannt wurde.
 
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Der Eintritt von 15 € hat sich gelohnt. Wir fühlten uns wie König und Königin. Die anderen Touristen sahen wir als unsere Bediensteten. Sie folgten unseren Anweisungen jedoch nicht. Es lag natürlich wieder an unserem schlechtem französisch und dem noch schlechteren japanisch.

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Zum Schluß besichtigten wir noch ein Wachsfigurenkabinett. Hier nahm man uns nochmals ein paar Euro ab.

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Endlich meinen Ur-Großvater gefunden
Mit der königlichen Hoheit war es im WM vorbei, denn wir dinierten Spagetti alio olio(mit Knoblauch, Öl und Zwiebeln.
Zum Teil C Frankreich 02 bitte links in der Nav-Leiste anwählen.
 
 
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